(AINA) -- Die Assyrian International News Agency hat einen Besorgnis erregenden Bericht über die Lage der Assyrer im Irak veröffentlicht. Die Dokumentation „Beginnender Genozid - die ethnische Säuberung der Assyrer im Irak" (Gesamtbericht, Zusammenfassung) beschreibt die Systematik, mit welcher diese autochtone Bevölkerungsgruppe im Irak massakriert und zerstört wird. Durch Einschüchterungen, Zwangskonvertierungen, Morde, Entführungen, Vergewaltigungen und tägliche Bedrohungen ist die Zahl der christlichen Assyrer in Bagdad und anderen Grosstädten von einer ehemals blühenden Kultur nahezu ausgelöscht. Wer ins Ausland nach Syrien oder Jordanien fliehen konnte sieht sich mit unbarmherzigen Regierungen konfrontiert, welche den Menschen keinen Flüchtlingsstatus gewähren wollen (wie in Jordanien) und lebt unter erbärmlichen Bedingungen. Die Flüchtlinge im Nordirak erleben dort dieselbe politische und ethnische Verfolgung durch die kurdischen Behörden.
Obgleich alle Zivilisten im Irak Opfer der Gewalt sind, ist es ein organisierter Plan von Islamisten und kurdischen Behörden, die ursprünglichen Einwohner des Irak auszurotten oder soweit zu dezimieren, dass sie als kleine religiöse Minderheit ihre ethnische Identität nicht mehr wahren können. Die christlichen Assyrer sind die einzigen autochtonen Bewohner des Irak, sie stellen etwa 95% der christlichen Bevölkerung und sind seit etwa 7000 Jahren in der Region verwurzelt. Vor der Befreiung des Irak lebten geschätzte 1.5 Millionen Assyrer im Irak, etwa 8% der Bevölkerung. Berichten zufolge sind seit 2003 über 50% von ihnen aus dem Land geflohen. Die vorliegende Dokumentation geht der Frage nach, warum nach Jahrhunderten von Verfolgung, Völkermorden und Massakern sowie einem bösartiges Regieme der Baath-Partei die Assyrer seit 2003 in einem Massenexodus das Land verlassen.
Über 60% der gewalttätigen Übergriffe auf die Assyrer fanden im Zentral-Irak statt; 35% der Morde an Assyrern ereigneten sich im angeblich sicheren kurdisch dominierten Norden des Landes. Diese systematischen Morde - seit 1996 und insbesondere nach 2003 - sind ein eindeutiger Beleg für den politisch motivierten Versuch, den Irak von seinen ethnischen und religiösen Minderheiten zu säubern.
Der Bericht dokumentiert die Zerstörung von 33 assyrischen Kirchen seit 2003. Assyrische Priester und Bischöfe werden entführt, zu Tode gefoltert und enthauptet. Assyrische Frauen werden unter Androhung von Vergewaltigung und Mord genötigt, sich dem islamischen Auftreten anzupassen, Kinder werden entführt, ermordet, gekreuzigt oder in fremde Familien verschleppt. Assyrer in Bagdad werden gezwungen, Schutzgelder an die Islamisten und Al-Quaida zahlen; assyrische Ländereien wurden im Süden von Schiiten und im Norden von Kurden enteignet.
Mit verstörenden Bildern belegt die Dokumentation die unsäglichen Bedingungen, unter welchen die Assyrer im Irak leiden.
Aus dem Englischen von Dr. Tuma Abraham.
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